TuS Sennelager
Vor dem letzten Schritt
1. Tennis-Bundesliga: TuS Sennelager spielt am Sonntag in München bei Mitaufsteiger TC Großhesselohe. Teammanager Marc Renner erklärt sein Team im Abstiegs-Gipfel zum »klaren Außenseiter«

Trainer Marius Kur coacht hier Arthur Rinderknech. Eine Szene, zu der es auch am Sonntag in München während des Auswärtsspiels des Tennis-Bundesligisten TuS Sennelager beim TC Großhesselohe kommen könnte. Foto Agentur Klick
Paderborn (AK). Nach den feinen Siegen in Aachen und Weinheim ist Tennis-Bundesligist TuS Sennelager ganz nah dran am zuvor kaum für möglich gehaltenen Nicht-Abstieg. In den drei noch ausstehenden Begegnungen gilt des für Team Hämmerling einen Zwei-Punkte-Vorsprung vor den Abstiegsrängen zu behaupten. An diesem Sonntag, 11 Uhr, tritt Sennelager in München bei Mitaufsteiger TC Großhesselohe an.
In der oberen Tabellenhälfte streiten Krefeld, Mannheim, Kurhaus Aachen (Heimspiel des TuS am 10. August), Mönchengladbach und Düsseldorf um den Meistertitel. In der unteren Tabellenhälfte hat nach sechs von neun Spieltagen das Team Hämmerling urplötzlich im Kampf um den Ligaverbleib (zwei Absteiger) die Pole-Position inne. »Wenn wir das schaffen sollten, wäre das mehr wert als alle sieben Aufstiege vorher zusammen«, sagte Marc Renner noch unter dem Eindruck der Erfolge am Wochenende. Der Teammanager bemühte Superlative. »In Aachen waren unsere Jungs mental sensationell, aber Weinheim war unfassbar«, so Renner. »Das war das Spiele der Spiele, mit einem noch einmal deutlich besseren Niveau als in Aachen.« Trainer Marius Kur ergänzt: »Unser Ziel war es, drei Punkte zu holen. Nun sind es sogar vier geworden. Das ist ein Riesenschritt zum Klassenerhalt.«
Nach 5:1 Punkten aus den zurückliegenden drei Begegnungen ist Sennelager vom Tabellenende auf Rang sechs geklettert vor Großhesselohe, Köln, Weinheim und BW Aachen. Der Vergleich am Sonntag in München ist der dritte Auswärtsauftritt in Folge für Sennelager – mit erheblichen Auswirkungen im Kampf gegen den Abstieg. Teammanager und Trainer sind unisono der Ansicht, dass in dieser Serie in der äußerst ausgeglichenen Bundesliga zum Erreichen des Klassenziels bis zu sieben Punkte nötig sind.
Die beiden Hämmerling-Spitzenspieler Antoine Hoang (ATP 109) und Jozef Kovalik (ATP 326), stehen dem Team zur Verfügung. Offen ist noch die Position des Nicht-EU-Spielers, wobei sich die Nominierung zwischen den beiden Russen Alexey Vatutin (ATP 199) und Ivan Gakhov (ATP 381) entscheidet. Auf jeden Fall dabei: Dragos Dima, Arthur Rinderknech und David Pel. Die »halbe Miete«, so Hauptsponsor Ralf Hämmerling, sei geschafft. »Nun können wir es selber schaffen und sind von keiner anderen Mannschaft mehr abhängig.« Allerdings hängen am Sonntag die Trauben wiederum hoch. Großhesselohe verfügt über einen deutlich besser bestückten Kader als Sennelager. Renner und Kur rechnen damit, dass der Gegner an Position vier den Gerry-Weber-Open-Sieger von 2016 Florian Mayer aufbieten wird. »Wir sind auch in München klarer Außenseiter«, stellt Renner klar. »Mit dieser Mannschaft müsste Großhesselohe eigentlich um die Meisterschaft mitspielen.«
Trainer Kur zieht Zuversicht aus dem in Weinheim unter Beweis gestellten großen Teamgeist. Ein aufgrund Regens verspäteter Beginn der Partie hatte den Verantwortlichen früh die Anschlussplanungen verhagelt, die Spieler rechtzeitig zu den Flügen in die Orte der nachfolgenden Turnierverpflichtungen zu bringen. »Die Jungs haben sofort gesagt, dass sie auch die Doppel mitspielen wollen«, berichtet Kur. »Das ist nicht selbstverständlich.« Arthur Rinderknech habe auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen im Auto seinen verpassten Flug per Handy umgebucht und kam erst einen später als vorgesehen zu seinem Turnier. »Wir sind in Weinheim noch enger zusammengerückt«, findet Kur.