Umkleiden in Kanalisationsröhre
Tennis-Urgestein Ferdi Disselmeyer feiert seinen 90. Geburtstag – Gründungs- und Ehrenmitglied des TC Grün-Weiß Paderborn

Tennis spielt eine große Rolle im Leben von Gründungs- und Ehrenmitglied Ferdi Disselmeyer (rechts) vor der Tennishalle des TC Grün-Weiß Paderborn. Links GW-Vorsitzender Herbert Pfau.
Paderborn (AK). Er ist ein Paderborner Tennis-Urgestein: Ferdi Disselmeyer hat in dieser Woche seinen 90. Geburtstag gefeiert. Der Jubilar erblickte am 26. Februar 1929 in Paderborn das Licht der Welt und ist das letzte noch lebende Gründungsmitglied des TC Grün-Weiß Paderborn.
Bei einer feierlichen Frühstücksrunde im Clubhaus des TC Grün-Weiß Paderborn zelebrierte Disselmeyer am vergangenen Mittwoch gemeinsam mit langjährigen Tennis-Weggefährten seinen Ehrentag. Vorsitzender Herbert Pfau übergab im Namen des Vereins ein Präsent und würdigte die Verdienste des bis dato einzigen Ehrenmitgliedes des 1948 gegründeten TC Grün-Weiß. Pfau brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass Disselmeyer auch künftig weiterhin regelmäßiger Gast auf der Tennisanlage am Fürstenweg sein möge; nicht zuletzt, um immer wieder die Anekdoten aus der Gründerzeit zum Besten zu geben.
Beispielsweise, dass der erste von heute insgesamt zehn GW-Aschenplätzen – der Platz eins direkt am Fürstenweg – mit Zustimmung des englischen Standortkommandanten in Eigenregie als Zementplatz gebaut wurde. Oder: »Als Umkleide und Regenschutz diente uns anfangs eine große Kanalisationsröhre aus Beton, in der wir uns nur gebückt bewegen konnten«, erinnert sich Disselmeyer. »Gespielt haben wir in langen weißen Hosen und mit Ballkindern.« Zum GW-Gründerquintett aus jener Zeit, in der Tennis ein höchst elitärer Sport war, gehörten neben Disselmeyer noch Dr. »Jupp« Lammerskötter, Josef Amediek, Hanns Lippe und Heinz Stern. Bis vor drei Jahren war der in Marienloh wohnende Disselmeyer seinem Sport als Aktiver noch treu. Insgesamt war er knapp 66 Jahre lang am Ball. Seither tritt er gesundheitlich bedingt kürzer, trifft sich aber weiter mit dem GW-Seniorenkreis im Clubhaus. Nicht zuletzt wegen der Anekdoten.